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Hochfeiler Nordwand

Am 5.5.2018 traf sich das Team Alpin Kärnten für eine Tour durch die Hochfeiler Nordwand, einen echten Klassiker im Zillertal.

 

Teilnehmer:    Marco Fatzi

                       Matthias Holl

                       Sandro Kanduth

                       Gerald Kahlbacher

                       Peter Schoitsch

                       Leo Wirnsberger

 

Wir fuhren gemeinsam von Feistritz/Gail aus nach St.Jakob in Pfitschtall, bis zum Parkplatz der Hochfeiler Hütte. Kurz vor den Parkplatz stand uns ein Traktor in Weg der einem sehr alten Mann gehörte. Dieser arbeitete schwer im Wald, weshalb wir uns entschieden hatten ihm zur Hand zu gehen. Nachdem wir gemeinsam das Holz verräumt hatten, ging es schon wieder weiter.

Wegen des warmen Wetters der letzten Wochen starteten wir mit den Skiern am Rucksack geschnallt in Richtung Günter-Messner-Biwak. Nach ca. eine Stunde erreichten wir endlich genug Schnee um mit den Skier weiter zu gehen. Kaum war eine Stunde vergangen, waren wird beim Biwak angekommen. Dieses steht in einer wundervollen Bergkulisse auf einer Moräne vor der Hochfeiler Nordwand. Zum Ankunftszeitpunkt war nur eine weitere Person am Biwak.

Langsam begannen wird uns für den nächsten Tag vorzubereiten, d.h. wir richteten alles zusammen um morgens Zeit einzusparen. Abendessen kochten wir uns in unseren mitgebrachten Gaskochern. Dies war perfekt um den Abend ausklingen zu lassen bis wir schließlich schlafen gingen.

Am nächsten Morgen ging es schon um ca. 4.30 Uhr weiter zur Grißscharte, welche recht steil war. Mit ca. 40° stellte diese mit Harscheisen kein Problem dar. Als wir die Scharte schließlich erreichten, fing es an zu dämmern. Wir fellten ab und fuhren ca. 100 Hm wider hinunter durch eine steile Rinne welche schon etwas weich war, bis zum Rötkees  wo wir wieder auf fellten.  Bei der Abfahrt ergab sich ein technisches Problem an einer Hinterbacke, welches wir so gut versuchten zu beheben wie es nur ging. Kurz darauf schlugen wir den Weg in Richtung Osten ein, zu einem Felsrigel in eine kleine Scharte. Von dort aus konnten wir das erste Mal die so bekannte Hochfeiler Nordwand sehen. Es war eine schöne Wand aus Firn und Eis.

Voller Motivation ging es dann auf ins Schlegeiskees, unter einem Gletscherbruch vorbei bis an den Fuß der Wand.

Am Wandfuß richteten wir uns zurecht und zogen dafür die Steigeisen an. Die Eispickel wurden vom Rucksack ab- und die Skierer auf den Rucksack aufmontierten. Es waren bereits Spuren von den drei uns zuvorgekommenen Südtirolern in der Wand. Der Bergschrunt war für die meisten aus dem Team schnell überwunden, nur der letzte von uns hatte ein paar Probleme, denn die Schneebrücke war eingebrochen. Doch auch dieses Hindernis konnte überwunden werden und es ging weiter Bergauf.

Am Anfang ging es bei ca. 45° schnell voran. In der Mitte steilte die Wand auf ca. 50° und am Ende sogar auf ca. 55° an. Nach ca. 1 Stunde hatten wir die 330m hohe Wand durchstiegen. Wir hatten super Verhältnisse obwohl sie unten bereits etwas weich war. Nur noch ein kurzer ausgesetzter Grat führte zum Gipfel.

 

Um ca. 09:30 Vormittags erreichten wir den Gipfel des Hochfeilers, welcher 3509m hoch war.

Nach einer Pause entschieden wir uns für die Abfahrt über den Weißkarferner welcher in oberen Bereich ca. 40° bis 45° steil war. Denn die Nordwand kam uns bereits zu weich vor und einer von uns hatte sowieso schon Bindungsprobleme.

Wir fuhren den Weißkarferner bis in das Becken des Gilderfernersbaches ab, die Abfahrt bis dorthin war ein wahrer Firntraum. Nun verengte sich der Bach wo sich links und rechts steile Hänge aus Fels und Gras aufzogen. Es stand der Entschluss wieder 300 hm aufzusteigen, bis zum Sommerweg da uns die linke Seite des Bachers durch eine Rinne zu gefährlich erschien. Auf dieser linken Seite kamen immer wieder kleine Lawinen herunter. Am Sommerweg, mit den Ski wider am Rucksack, stiegen wir gemeinsam zu unserem Bus ab. Ein paar steile Firnrinnen gequert, kamen alle gesund dort an. SO konnten wir den Heimweg antreten

Wir hatten den ganzen Tag strahlenden Sonnenschein und so war es eine sehr schöne Tour.

 

Team Alpin Kärnten       

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